Sie sind hier: Presse  

STIFTLAND ADLER STÜRZEN IN WEHMUT (12.07.2006)
 

12.07.2006 | Netzcode: 10898793
"Stiftland-Adler" stürzen in Wehmut
Vier Wochen Fußball-WM die Zeit ihres Lebens - Elf Stadien und alle deutschen Spiele gesehen
Tirschenreuth. (bz)
"Das waren die vier Wochen unseres Lebens." Bei den "Stiftland-Adlern" kommt schon ein wenig Wehmut auf. Knapp 6000 Kilometer haben die Mitglieder des 1. DFB-Fanclubs während der Fußball-WM zurückgelegt, elf von zwölf Stadien besucht und alle deutschen Spiele gesehen.

"Wir haben das einfach nur genossen", sagt Fanclub-Vorsitzender André Heindl. "Die zwei Jahre akribischer Planung haben sich gelohnt!" die Stiftländer sehen sich als Teil dieser WM. "Wir haben mit dazu beigetragen, dass es die beste WM aller Zeiten wurde.

Heindl lobt vor allem die Fan-Meilen in den jeweiligen Austragungsorten. "Keine wie die andere, aber alle super." Doch den Anspruch der besten behalten die "Stiftland-Adler" für sich: Ob im Wohnmobil oder Neunsitzer oder dann ab dem Achtelfinale in ihrem 50-Mann-Bus - das war einfach ein Erlebnis.

Party schon im Bus

Dort begann die Party allein schon beim Spiel gegen Argentinien. Während ein Teil auf der Fanmeile in Berlin mit rund einer Million Menschen feierte, unterstützten die anderen die Mannschaft im Olympiastadion. Verlängerung und Elfmeterschießen haben Andre Heindl einige Jahre seines Lebens gekostet. "Diese Emotionen lassen sich nicht in Worte fassen, das möchte ich trotz des Happy Ends nie wieder erleben." Dafür versank dann Berlin in ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer.

Obwohl das Halbfinalspiel gegen Italien in Dortmund an einem Dienstagabend stattfand und somit zwei Tage Urlaub genommen werden mussten, waren die Plätze im Bus erneut gleich vergeben. Die Stimmung war unbeschreiblich. Das Ende vom Traum auch. Fast eine Stunde verharrten die Stiftländer nach dem Schlusspfiff noch auf ihren Plätzen, um den ersten Schock ein wenig zu verdauen. Als dann "youï¾´ll never walk alone" durchs Stadion hallte, fiel es vielen schwer, die Tränen zu unterdrücken. "Das tat einfach weh", sagt André Heindl. Doch schon auf der Autobahn sei allen klar gewesen: "Wir lassen unsere Mannschaft nicht im Stich." Also brach der Fanclub am Samstag mit einem Bus nach Stuttgart auf, letztes Mal WM-Feeling zu spüren. Das Spiel, das geniale Feuerwerk, die Medaillenübergabe und die abschließende Party, von der niemand nach Hause wollte - welche "Das war einfach geil."