Sie sind hier: Presse
Zurück zu: Startseite
Allgemein: Impressum

Vom ersten bis zum letzten Spiel

01.02.2005 | Netzcode: 10671926
"Vom ersten bis zum letzten Spiel"
Weltmeisterschaft 2006: Fanclub "Stiftland Adler" will die Nationalmannschaft sehen - live

Weiden. (kä) Zur Weltmeisterschaft 2006 wollen die "Stiftland Adler" ihrem Team zujubeln. Im Stadion. Nicht vor dem Fernseher. Der bundesweit erste DFB-Fanclub der Nationalmannschaft ist seit 2003 eingetragener Verein. Beim Vorsitzenden André Heindl aus Münchsgrün (Landkreis Tirschenreuth) und seinen Freunden dreht sich zurzeit alles um den Ticketverkauf ab Dienstag.

Sie haben extra einen Verein gegründet, um Ihre Chancen auf Tickets zur WM zu erhöhen. Geht die Rechnung auf?

Andre Heindl: Nein. Wie's ausschaut, haben wir über diesen Weg auch nicht mehr Chancen. Der DFB weiß selbst noch nicht, wieviele Tickets er für seine Fußballfamilie zur Verfügung hat. Dazu gehören alle Fußballvereine Deutschlands, zum Beispiel die SpVgg Weiden oder der ATSV Tirschenreuth, oder eben auch wir als eingetragener Fanclub.

Also setzen Sie sich gleich am Dienstag an den Computer?

Heindl: Nein, wir warten noch ab. Es sind zwei Monate Zeit. Die Karten werden unabhängig vom Eingang der Bestellung vergeben. Wir setzen uns am Wochenende noch einmal zusammen und besprechen das durch.

Was werden Sie bestellen?

Heindl: Wir wollen teamspezifische TST-Tickets bestellen und zwar für alle Spiele der deutschen Mannschaft. Vom ersten bis zum letzten Spiel. Das käme pro Mann auf rund 780 Euro. Einziger Nachteil am Kauf von ländergebundenen Eintrittskarten: Man darf dann keine Einzeltickets mehr bestellen. Entweder - oder.

Die Alternative: Einzeltickets. Pro Haushalt dürfen für sieben Spiele bis zu vier Karten bestellt werden. Nehmen wir mal an, ich gehe auf "Nummer sicher" und bestelle 28 Karten. Wenn ich gewinne, gewinne ich dann alle? "Muss" ich dann zu jedem Spiel?

Heindl: Das ist tatsächlich riskant. Ich würde empfehlen, wirklich nur Tickets für Spiele zu bestellen, zu denen ich auch wirklich will. Kommt man bei der Verlosung zum Zug, muss man auch alle Karten abnehmen.

Noch dazu sind die Karten ja namentlich gekennzeichnet. Schon bei der Bestellung müssen auch die Namen, Geburtsdaten, Adressen und Ausweisnummern aller Besucher genannt werden.

Heindl: Ich persönlich glaube ja nicht, dass man damit den Schwarzmarkt wirklich aushebelt. Die echten Schwarzhändler werden davon nicht abgeschreckt - und sie werden ihre Karten auch so losbekommen. Bei der Europameisterschaft in Portugal stand der Name ebenfalls drauf: Das hat keinen interessiert.

Wäre es nicht klüger, für No-Name-Spiele Karten zu ordern statt für die gefragten "Knaller"?

Heindl: Wenn man denn schon wüsste, was ein No-Name-Spiel ist und was ein Knaller! Die Auslosung läuft erst im Dezember, wir sind noch mitten in der Quali. Es kann passieren, dass ich ein Spiel E 1 gegen E 2 kaufe und da spielt dann Italien gegen Frankreich. Oder aber Timbuktu gegen Australien. Klar ist eigentlich nur, dass Deutschland A 1 ist, weil der Gastgeber das Auftaktspiel bestreitet.

Halten Sie die Verlosung für sinnvoll und gerecht?

Heindl: Was ist sinnvoll? Was ist gerecht? Die Sponsoren müssen Karten bekommen. Sie finanzieren die WM, das verstehe ich. Am Ende bleibt eben nicht mehr viel für den normalen Fan. 90 Prozent werden's am Ende ungerecht finden. Und zehn Prozent werden glücklich sein.

Nur eine Frage noch: Wer wird Fußballweltmeister 2006?

Heindl: Na, diese Frage erübrigt sich sowieso: Deutschland.