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Italien-Deutschland 01.03.2006

Am 01.03.06 war es soweit, die Stiftland Adler wollten die WM-Saison 2006 eröffnen. Und wie schön ,dass es auch noch der Klassiker Italien – Deutschland in der geschichtsträchtigen Stadt Florenz sein sollte. Somit ist jedem klar, seit Wochen war dieser Trip ein beherrschendes Thema in unseren Gesprächen. Heiß und voller Erwartung auf das was kommen sollte klingelte mein Wecker um 01:30h des Tages 1 im März Anno 2006 genannt Aschermittwoch.
Pünktlich um kurz nach 02:00h holten Transporter Owai und Transparentbeauftragter Nr.1 Ditschi mich ab. Meine Katze verstand ihrem Blick nach zu urteilen nicht warum ich um diese Zeit das Haus verlasse, doch als ich das Adler-Transparent über die Schulter legte war ihr klar…“Im Auftrag des Herrn unterwegs“.
Wir hatten zwar alle mit nicht unbedingt tollem Wetter gerechnet, doch was es die letzten Stunden geschneit hatte war nicht mehr feierlich!!! Somit hieß es schön gemütlich fahren. Zuerst musste unser 4. Mann noch an Bord. Also ab nach Plößberg wo unser Faschingsfreund und Pressebeauftragter Stefan den Kehraus feierte. Dort angekommen war noch eine Horde wild gewordener Jecken der Plößberger Faschingsgesellschaft im Keller von Stefans Schwester Tanja am feiern. Doch wie geplant haben wir um Punkt 03:00h die Faschingshochburg Plößberg verlassen.
Diese Zeit sei hier nochmals erwähnt, 03:00h…..somit hatten wir bis zum Checkin-Ende 09:10h über 6 Stunden Zeit die Strecke Plößberg-Stuttgart zu schaffen!!!!! Ich will das hier nur klarstellen, damit es nicht heißt, dass wir nicht rechtzeitig weggefahren sind! Die Strecke Plößberg-Stuttgart beträgt 347km, wofür ca. eine Fahrzeit von 3 1/2Std. veranschlagt werden kann, wohl gemerkt bei trockener Fahrbahn und freier Strecke! Auf jeden Fall hatten wir einen Puffer von über 2 Std. welcher im normalen Fall immer und überallhin reicht!
Man entschloss sich die Strecke über Schwarzenfeld Richtung Nürnberg zu nehmen. Teilweise war die Strecke relativ gut befahrbar, doch zum größten Teil hatten wir eine schneebedeckte Fahrbahn zu bewältigen. Aber wir kamen doch gut und sicher voran!
Hier erwähne ich zum ersten Mal die LKW´s die trotz gefährlicher Straßenverhältnisse meinen überholen zu müssen! Jungs, ihr tickt nicht richtig!!!!!
Mittlerweile waren wir an Amberg vorbei. Irgendwo ca. 50km nach Amberg war es dann soweit. Bei heftigstem Schneegestöber, wenn ich das sage, dann meine ich das so, man konnte keine 10Meter schauen, dachte sich ein LKW, ich fahr mal gegen den Strom und drehe einfach mal um, heißt, genau vor uns drehte sich das Führerhaus eines LKW´s nach links, der Hänger nach rechts. Klingt komisch, weil es bringt ja nix, – war aber so. Owai schaffte dank seiner Routine unser Gefährt zum Stehen zu bringen und wir dachten uns, puh, welch Schock um diese Uhrzeit. Da hörte ich Owai wie er meinte „schaut mal zurück“. Da kamen doch wirklich 2 LKW-Lichter auf uns zu…immer näher und näher…und entschlossen sich kurz vor uns an unserem Auto vorbei zu rutschen. Man bedenke das erzählte passierte innerhalb von weniger Sekunden. Owai hatte leider keine Chance bei den Straßenverhältnissen das Auto von der Stelle zu bewegen.
Heißt also vor uns ein quer stehender (nicht liegend, der kommt später) LKW, rechts neben uns ein LKW und rechts hinter uns ein LKW….war irgendwie ne blöde Situation!
Auf jeden Fall schaffte es der quer stehende LKW sich selbst aus der Mittelleitplanke zu befreien, so, dass der Spuk nach nicht mal einer Minute vorbei war und wir Richtung Italien weiterfahren konnten.
Hier möchte ich kurz einen LKW aus Ungarn erwähnen, der wenig nach oben Erzähltem an uns vorbeiraste wie die Enterprise auf dem Weg das Universum zu retten, wie der Autor dieses Berichts mit seinem unwiderstehlichen Zug zum Tor! Also so was hab ich noch nie gesehen, keiner von uns!!! Glaub der wurde früher zu heiß gebadet, denn so wenig Hirn kann man gar nicht haben….Die spinnen die LKW-Fahrer! Aber egal, ich reg mich jetzt nicht weiter auf - geht ja aufs Herz.
Bei Schwabach machten wir dann eine kurze Erfrischungspause und kurz drauf ging es voller Elan auf das letzte Teilstück bis Stuttgart.
Jedoch nach kurzer Zeit, auf der Höhe Ausfahrt Rothenburg o.d. Tauber (ja, diesmal hätten wir es geschafft!!), war es wieder soweit. Innerhalb von 2 Sekunden fing das Auto neben uns an zu schleudern und der LKW (dachte sich wohl, da bin ich dabei, das ist prima…)vor uns. Wie ein Wunder schafften es beide ihre Gefährten unter Kontrolle zu bringen. Jedoch war von allen Fahrzeugen eine Vollbremsung notwendig, was bei blankem Eis nicht so einfach ist….ABER DANKE OWAI!!!!!!!!!

Gut, nun standen wir also da. Glücklich nicht vom vorderen LKW erwischt worden zu sein, glücklich, nicht vom hinteren PKW abgeschossen worden zu sein und glücklich selbst das Auto zum Stillstand gebracht zu haben, doch es war allen sofort klar, der Flieger wartet nicht auf uns!!! Somit machten wir uns auf um zu sehen was passiert war…und siehe da, wenige Meter vor uns lag ein LKW. Das Führerhaus wollte wohl ein bisschen grasen und machte sich Richtung Büsche auf, den Abhang runter und auf der Fahrbahn lag quer der dazugehörige voll beladene Anhänger. UHRZEIT: 05:30UHR!!!!!!!!! Wir lagen also voll im Zeitplan. Es waren ja nur noch 120km bis Stuttgart.
Zurück zum Auto. Es war allen klar, wenn bis 07:00-07:15 nichts passiert wird es sehr knapp…..und es passierte nichts!
Eine ganze Stunde dauerte es bis die Polizei vor Ort war und weitere 90 Minuten bis der Kran dort war, wo er hingehörte….und weitere 60 Minuten brauchte der Kranführer bis der Anhänger von der Fahrbahn entfernt war.
In dieser Zeit war Galgenhumor Trumpf im Adler-Horst. Keiner konnte recht die Situation einschätzen, bzw. begreifen in der wir waren, noch nicht. Das konnte doch alles nicht mehr wahr sein!!!! Wären wir nur 30 Sek. früher dran gewesen, wäre der Unfall hinter uns passiert, nicht direkt vor uns.
So ging es also kurz nach 09:00h weiter. Aber nicht Richtung Stuttgart, sondern Richtung Fassl. Denn die restlichen 120km konnte selbst Owai nicht innerhalb 10 Minuten zurücklegen. Wie dem Radio zu entnehmen war, war die A6 dank dieses LKW-Fahrers mit einem 20km langen Stau ausgestattet. Respekt!
Nochmal dank an alle LKW-Fahrer, die der Meinung sind, dass widrige Straßenverhältnisse nur die Autofahrer betreffen!!!!! Die Klinge meines Lichtschwertes wird Euch richten!
In der Zwischenzeit waren die Straßen nahezu frei, so dass wir um kurz vor halb 12 in Tirschenreuth eintrafen und dann bis Abends um halb 8 zuerst im Fassl und dann im Eldo unseren Frust freien Lauf ließen! Wie geplant sah ich vom Spiel nicht mehr viel, nur die Vorberichte….das tat genug weh!!!

Alles in allem Danke für nichts.
Aber es ist nicht aller Tage, wir kommen wieder keine Frage!