Sie sind hier: Rückblick GROUNDS  
 RÜCKBLICK
GROUNDS
EM 2008
WM 2006

OLYMPIASTADION - BERLIN
 


Kapazität: ca. 75.000 (alle überdacht)  


Lautsprecheranlage: Electrovoice, 19 Lautsprecherampeln mit insgesamt 180 Lautsprechern, 150.000 Watt, 112 Db  


Flutlichtanlage: Sill, 155 Doppel-Strahler, Halogen-Metalldampflampen, 1500 Lux, 2000 W.  


Neigungswinkel der einzelnen Tribünen:
Unterring ca. 23° (im Mittel)
Oberring ca. 25,4° (im Mittel)
 


Erster Besuch des Stadions durch die Stiftland-Adler anlässlich des Freundschaftsspiels DEU - Brasilien.  



Stadiongeschichte

Die Stadt Berlin blickt auf eine lange traditionsreiche Sporthistorie zurück, die im Jahre 1811 von Turnvater Jahn, dem zu diesem Zeitpunkt noch staatsfeindliche Tendenzen zugeschrieben wurden, ins Leben gerufen wurde. Die demokratisch-patriotrische Begeisterung der damaligen Turner wandelte sich später durch gezielte Manipulationen in nationalistische Energien um und wurde für sportfremde Ziele missbraucht. Dieses sollte sich in der Folgezeit auch in der Architektur der Bauten und Kunstwerke auf dem Gelände des Olympiastadion Berlins niederschlagen, dessen Monumentalität als Ausdruck nationalsozialistischen Größenwahns gedeutet werden kann.
Trotz dieser dunklen Vergangenheit ist das Olympiastadion Berlin in den Köpfen der Menschen eine Stätte geblieben, die es in erster Linie auch darstellen soll: nämlich ein bei Sportlern wie Fans äußerst beliebter und stimmungsvoller Austragungsort großer Veranstaltungen wie z. B. des DFB-Pokalendspiels.
Das Olympiastadion Berlin zu Berlin wurde in der Zeit von 1934 bis 1936 für die Olympischen Spiele nach Entwürfen des Architekten Werner March erbaut. Der Bau der Natursteinarena verursachte Kosten in Höhe von 42 Millionen Reichsmark; an ihrer Entstehung waren mehrere Hundert Firmen beteiligt. Dem neuen Stadion mußte das zuvor hier beheimatete "Deutsche Stadion" weichen, das ein Bauwerk seines Vaters Otto March war. Das Olympiagelände, das im Besitz des Staates war, umfaßt neben dem zentralen, oval-geformten Olympiastadion Berlin auch jeweils ein Hockey-, Schwimm- und Reitstadion sowie die Waldbühne. Reiht man die Zuschauersitze des Stadions aneinander, entspräche dies einer Länge von ca. 42 Kilometern: Die Symbolik dieses Maßes ist naheliegend - beträgt doch die Strecke des klassischen Marathon-Laufs 42,195 km. Die ovale Form der Arena wird lediglich durch das 25 Meter breite Marathon-Tor mit Feuerschale unterbrochen, das den Blick auf das Maifeld mit Glockenturm ermöglicht.
Während des zweiten Weltkrieges war das Olympiastadion Berlin den Bombardements der Alliierten ausgesetzt. Trotz einiger Beschädigungen war ein Wiederaufbau möglich, so dass das Stadion ein Symbol für den olympischen Gedanken darstellt, der trotz aller Stürme der Geschichte immer erhalten geblieben ist. Denn schon zu antiker Zeit war es ein ehernes Gesetz, dass bei olympischen Wettkämpfen alle Waffen zu schweigen hatten.
Im Jahre 1969 wurde die Aschenbahn durch eine Kunststoffbahn ersetzt. Weitere bauliche Veränderungen folgten 1974 in Gestalt einer 27 Millionen Mark teuren Modernisierung, in deren Folge die Acrylglasdächer, die Flutlichtanlage und auch die elektronische Anzeigetafel als auffallendste Merkmale errichtet wurden. Hierbei wurde auch der Architektur des einmaligen, unter Denkmalschutz stehenden Stadions Rechnung getragen. Zudem beherbergt der Bau das Landesleistungszentrum, das Aktiven verschiedener Sportarten erstklassige Trainingbedingungen bietet.