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EM 2008
WM 2006

ONE NIGHT IN PARIS (BY ADLER-PONTIFEX)
 

Anlässlich des Klassikers Frankreich gegen Deutschland brach am Freitag, den 11.11.2005 um 15:30h eine kleine Delegation der Stiftland Adler zuerst in Richtung Magdeburg zum Gauleiter Ost auf. Auf Grund der Vogelgrippe wurde ein Adler sowie ein Adler-Supporter von dieser dahingerafft. Nachdem man(n) wie auf Schienen das Domizil des östlichsten Adlers der Welt erreichte, begab man sich umgehend in die 7000-Mann fassende Bördelandhalle (Spielstätte des HC Magdeburg) um den German World-Cup im Tischtennis samt unseren Spitzenspieler Timo Boll zu supporten. Trotz aller Bemühungen und trotz der Anwesenheit der Weltspitze war unsere Hoffnung für Olympia 2036 (Austragungsort steht noch nicht fest) Andreas Kumeth an keine der zahlreich aufgebauten Platten zu erkennen.
Wie dem auch sein, erlebten wir einen interessanten Abend und Timo kam dank unserer Unterstützung eine Runde weiter.
Hier sei auch kurz die anschließende hervorragende Verköstigung von Frau Gauleiter Ost erwähnt!!!!
Am Samstag ging’s um halb 6 Richtung Berlin-Schönefeld. Meine anfängliche Begeisterung über Jeasy Jet und deren Check-In-Ablauf sollte sich ca. 36 Std. später schlagartig ändern. Dazu aber später mehr. Vor Ort traf man dann die ersten Deutschland-Fans. U.a. machten wir uns mit dem „Supporter“, der uns übers Forum des Fanclub Nationalmannschaft bekannt war, und dessen Freunden bekannt. Netten Zeitgenossen aus Berlin muss ich sagen.
Auf jeden Fall erreichten wir trotz mehrmaligen Aufrufens und eines kurzen Zwischenspurts als letzte (das Berliner Kindl war Schuld!!!!) den Flieger und gaben uns vertrauensvoll in die Hände des Flugkapitäns Jansen.
Sicher in Paris Orly gelandet und dem dringenden Bedürfnis die Blase zu leeren um sie danach wieder zu befüllen ging’s mit dem Bus in Richtung Metro. Von dort weiter Richtung St. Denis, in welchem sich neben dem Stadion auch unser Hotel befand.
Von der Metro Richtung Hotel ging’s dann zu Fuß weiter. Nach einem ca. 1 stündigen Irrlauf in vielen Seitenstraßen erreichten wir endlich unseren Luxus-Bunker. Ich weiß ja nicht wie ein Ghetto aussieht, aber ich behaupte da wo wir liefen kam es so einem relativ nahe.
Sei es wie es ist, wir waren zwar richtig, aber unser Hotel war komplett ausgebucht. Man verwies uns in ein anderes Hotel….sprich den ganzen Weg zurück. Gut, so lernt man wenigstens Land und Leute kennen.
Nachdem wir endlich unser Gepäck im Hotelzimmer verstaut und uns schon soweit fürs Stadion gerichtet hatten ging’s gg 14:00h Richtung Eiffelturm. Dort wollte sich der ganze Deutschland-Mop am Nachmittag treffen um gemeinsam zum Stadion zu prozessieren. Am Tour Eiffel angekommen wurden wir nach nur kurzer Zeit von der Polizei darauf hingewiesen (ich muss sagen, sehr nett und in perfektem deutsch), dass es verboten ist in der Öffentlichkeit Alkohol zu konsumieren. Außerdem war für diesen Tag ein Versammlungsverbot anberaumt, was zur Folge hatte, dass Gruppierungen ab einer gewissen Größenordnung sich auflösen mussten. Da wir aber gewiefte Kerls sind und ein paar Tricks auf Lager haben gingen wir – richtig - in eine Kneipe. Nach anfänglichen Anlaufproblemen kamen wir dort auf Hochtouren. Über das teuere Pflaster Paris will ich mich hier nicht weiter äußern, nur so viel, eine Halbe kostet so 7-8€. RESPEKT!!!!!!
Im laufe der nächsten Stunden gesellten sich dann 5 spaßige Jungs aus Kevelaer zu uns. Nach ein paar Bierchen, nicht sehr schmackhaften Spagetti und vor allem ein paar Bastis (franz. Nationalgetränk; so ein giftgrüner Schnaps mit 51%, welcher mit einem halben Liter Wasser verdünnt wird und dessen richtige Schreibweise ich mir nicht im Klaren bin) ging’s Richtung Stadion. Auf Grund des erneut vorhandenen zeitlichen Drucks stiegen wir auf ein Taxi um. Erneut mussten wir die Qualitäten unseres Antritts an den Tag legen. Außer Atem erreichten wir genau pünktlich zur Hymne unseren Platz. Über das Spiel brauche ich keine Worte zu verlieren. Es war ganz o.k. Endlich mal zu null, jedoch nicht gut, denn sonst hätten wir gewonnen (Meinung der Redaktion) Zur kleineren Ausschreitung während des Spiels kann ich nichts sagen, da unser Platz zu weit weg war. Was man jedoch so hört, wurden 2 deutsche Fans von ca. 40 Franzosen angegriffen. Was zur Folge hatte, dass die deutschen erlebnisorientierten Fans zur Hilfe eilten und die Franzosen zur Flucht aus dem Block zwangen. Über diese und weiter unschöne Szenen während des Spiels äußere ich mich ebenfalls nicht. Aber teilweise ist es nur noch beschämend wie manche im Ausland ihr Vaterland vertreten.
Nach dem Spiel, nach einem wirklich anstrengenden Tag und nach einigen Kilometern in den Füssen entschlossen wir uns mit dem Taxi Richtung Hotel zu fahren und dort vor Ort noch ein Feierabendbierchen zu genießen. Da anscheinend die Taxifahrer ihren Job nach 23:00h einstellen irrten wir ne knappe Stunde im Krawallviertel St. Denis umher. Nachdem ein paar Franzosen ein Foto mit uns machen wollten fragte ich einen von ihnen „where are the burning cars?“ und bekam zu hören, dass die Berichte in der Presse maßlos übertrieben seien...was ich nach meinen Eindrücken bestätigen konnte! Da war nix.
Auf jeden Fall konnte ich durch einen geübten Hechtsprung auf fahrendes ein Taxi dieses dazu bewegen stehen zu bleiben und uns zu chauffieren.
Nach 2 fruchtzwergigen Heineken ging’s in die Koje.
Am nächsten Tag und einem „Frühstück“ ( -„- bedeutet, wenn man das so nennen konnte) ging’s auf große Sightseeing-Tour. Wir schnappten uns einen offenen Doppeldecker-Touri-Bus und durchquerten Stundenlang die Straßen von Paris, vom Tour Eiffel, Arc de Triumph, Notre Dame, franz. Nationalbibliothek bis hin zum Luvré und noch vieles mehr. Es war verdammt kalt! Nebenbei wurde an beiden Seiten des Busses die Deutschlandfahne gehisst. Rechtzeitig!!!!! machten wir uns auf den Weg zum Airport. Dank Stau nach einem angeblichen Unfall (in die Stadt benötigten wir am Sa. früh 30 Min, nun 75 Min) erreichten wir den Easy-Jet-Check-In-Schalter erst um 18:10h. Check-in-Ende war 18:05h. Da wir alle nur Handgepäck hatten, unser Gate nur 3 Minuten entfernt lag und der Abflug erst für 18:40 terminiert war, hofften wir berechtigterweise darauf noch mitgenommen zu werden. Trotz heftiger Diskussion und verschiedener überzeugender Argumente unsererseits war uns um 18:39h klar, dass wir eine one night in Paris vor uns hatten.
Tja,was nun…..diese Frage war sehr schnell geklärt. Machen wir das Beste daraus: ab in die City. Wir also mit Gepäck im Arm zurück. Schließfächer gibt es wg. der ständigen Bombengefahr in Paris nicht mehr. Mit diesem Anhängsel mussten wir uns noch was einfallen lassen. Nach 2-3 Bierchen in einer Kneipe kamen wir mit dem Wirt ins Gespräch und erklärten ihm unsere Lage. Und siehe da er wusste Rat. Ein guter Freund von ihm sein Taxifahrer. „Ohne weiteres können wir uns auf ihn verlassen“. Was zur Folge hatte, dass wir 30 Min. später mit einem Taxi durch(nach) Paris in die nächste Kneipe fuhren, das Gepäck im Auto ließen und er uns, wie vereinbart, um Punkt 4 am Aussteigepunkt abholte, samt unversehrten Gepäck. Die Folge, wir waren die ersten am Schalter. Nach Abholung der Bordkarte suchten wir uns ein Plätzchen um kurz zu schlummern. Wie der Teufel es so will, überhörten wir den Wecker und Stefan wachte 30Min. vor Abflug wg. der Kälte auf. Natürlich wurde beim Kauf der franz. Hörnchen erneut geschludert, so dass die Durchsage mit unseren Namen nicht lange auf sich warten ließ.
Nachdem wir den Flug komplett verschlafen hatten verabschiedeten wir uns vom Supporter und dessen Freunde. Nun hieß es ins Auto und nix wie Heim! Starke Leistung Schumacher Owai!!!!!!! Aber wir fuhren ja wie auf Schienen.
Gegen die Mittagszeit waren wir dann zuhause und konnten uns von diesem Trip, den wir jederzeit wiederholen würden, erholen….bis auf Stefan, der musste arbeiten.



Mein Fazit: Es war ein gelungener Ausflug. Die Franzosen können nicht kochen, haben keinen Geschmack in Bezug auf Kleidung, Franzosen sind ungebildet, keiner kann Englisch, und Schönheiten sind sie auch nicht! Jedoch will ich auch ihre Hilfsbereitschaft und ihre nette Art erwähnen!!!! Ich muss sagen, ich hab mich dort wohl gefühlt.

Dank auch an Owai und Stefan, geil wars!!!!!!!!!!!!!