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"DEN SCHWARZMARKT EINDÄMMEN!" (20.02.2006)
 

In einem Interview mit www.FIFAworldcup.com äußert sich der 1. OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt zur laufenden Verhandlung vor dem Amtsgericht Frankfurt. Anlass ist die Klage eines eBay-Kunden, der WM-Tickets zu überhöhten Preisen ersteigert hat und das OK auf Zustimmung nach Übertragung der Tickets verklagt. Die Präsentation der technischen und organisatorischen Details des Ticket-Portals, welches am 20. März auf www.FIFAworldcup.com startet, kündigt Schmidt an für den 9. März.
Frage: Aktuell geht es vor dem Amtsgericht Frankfurt um einen Fall, bei dem ein eBay-Kunde das OK auf Zustimmung der Ticket-Übertragung verklagt. Als Meistbietender hat er zum Preis von 880,- EURO zwei Tickets für das Viertelfinale in Gelsenkirchen ersteigert, die vom OK ursprünglich zu einem Nennwert von jeweils 55,- EURO abgegeben wurden. Wie beurteilen Sie diesen Vorgang?
Schmidt: Wir müssen und werden weiterhin alles unternehmen, um den Schwarzmarkt so weit als möglich einzudämmen. Dabei hoffen und setzen wir auch auf die Bestätigung durch das Gericht. Ein Urteil im konkreten Fall soll am 20. April gesprochen werden. Das Gericht hat heute zwischen den Zeilen allerdings großes Verständnis, ja Sympathie, gezeigt für unser Verfahren, insbesondere für unsere Bemühungen, den Schwarzmarkt so weit als möglich einzudämmen. Jenseits der juristischen Betrachtungsweise wäre es geradezu grotesk, im konkreten Fall von uns die Zustimmung auf Übertragung zu verlangen. Warum sollen wir persönlicher Geschäftemacherei zustimmen? Das widerspricht dem Fair-Play-Gedanken, nach dem jedermann die gleiche Chance haben soll, an ein WM-Ticket zu kommen. Nicht nur die mit einem größeren Geldbeutel.
Frage: Von den Klägern angezweifelt wurde ja auch die Etablierung des Ticket-Portals. Was sind die nächsten Schritte?
Schmidt: 99 Prozent aller Ticketinhaber werden ihre Eintrittskarte behalten und selbst ins Stadion gehen. Insofern geht es hier um Ausnahmen, die wir aber selbstverständlich berücksichtigen werden. Bereits im Oktober 2005 haben wir die Einrichtung eines Portals angekündigt mit zwei Funktionsweisen. Eintrittskarten können an das OK zurück gegeben werden unter der Voraussetzung, dass sich diese wieder verkaufen lassen. Genauso wird es in bestimmten Fällen möglich sein, die personalisierten Tickets auf eine andere Person übertragen zu lassen. Dies gilt selbstverständlich vor allem innerhalb von Familien oder in Krankheitsfällen. Das Portal startet am 20. März auf www.FIFAworldcup.com. Erst dann ist aus unserer Sicht der Zeitpunkt gekommen, an dem eine Rückgabe oder eine begründete Übertragung relevant werden kann. Immerhin läuft ja noch der Ticket-Verkauf.
Frage: Angekündigt wurden ja auch Gebühren für das Portal. Worauf müssen sich die Fans einstellen?
Schmidt: Einstellen und verlassen können sich die Fans auf eine serviceorientierte und unbürokratische Plattform, die gleichzeitig den Schwarzmarkt eindämmt und die hohen Sicherheits-Anforderungen berücksichtigt. Sämtliche Details zum Ticket-Portal werden wir am 9. März in Frankfurt präsentieren. Wir haben im Sinne der Fans für moderate Eintrittspreise gekämpft. Im Eintrittspreis enthalten sind sämtliche zusätzlichen Kosten wie Personennahverkehr, Steuern sowie Vorverkaufs- und Systemgebühren. Zusätzliche Services aber können nur über zusätzliche Gebühren realisiert werden. Nach diesem Prinzip funktioniert übrigens auch eine Flug-Umbuchung.