Sie sind hier: Rückblick WM 2006 WM Ticket-News 2006  
 WM 2006
WM-Nachfest 2006
WM-Tagebuch 2006
WM Ticket-News 2006
 RÜCKBLICK
GROUNDS
EM 2008
WM 2006

"WIR KÖNNEN NUR WARNEN" (25.04.2005)
 

Kaum waren am Freitag der zurückliegenden Woche (22. April 2005) die ersten Gewinner von Eintrittskarten der FIFA WM 2006 benachrichtigt, tauchten auch schon die ersten Kaufangebote auf eBay auf - eine Entwicklung, die das Organisationskomitee befürchtet hatte. Dazu sagt der 1. OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt: "Wir können nur warnen, auf diese Angebote einzugehen, weil jeder Fan, der auf diesem Weg eine Karte ersteigert, damit rechnen muss, nichts ins Stadion zu kommen."
Exakt 208.455 Besteller von Eintrittskarten für die FIFA WM 2006 haben einen positiven Bescheid des Organisationskomitees erhalten, postwendend aber werden viele Tickets auf eBay angeboten. Wie reagiert das Organisationskomitee?
Horst R. Schmidt: "Wir können nur warnen, auf diese Angebote einzugehen, weil jeder Fan, der auf diesem Weg eine Karte ersteigert, damit rechnen muss, nicht ins Stadion zu kommen. Bekanntlich sind die Karten personalisiert und dürfen nur bei wirklich triftigen Gründen und in Abstimmung mit dem Organisationskomitee übertragen werden. Wenn Eintrittskarte und Personalausweis nicht miteinander korrespondieren, kann es Probleme geben - nicht anders verhält es sich mit einem Flugticket. Wir haben schon oft betont und tun dies nun erneut, dass wir einem Umtausch aus triftigem Grund zustimmen. Dazu gehören aber nicht Geschäftemacherei.“
War vor diesem Hintergrund der nun eingetretene Vorgang zu verhindern?
Horst R. Schmidt: "Wir haben dies vergeblich versucht. Denn durch das Öffnen eines zweiten Marktes werden die Sicherheitsrichtlinien unterlaufen, die wir in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden und im Interesse der Millionen Fans durchführen müssen. Ein anderer Aspekt: Wir haben im Sinne der Fans Preise festgelegt, die bei 35 Euro beginnen und bei 600 Euro für die teuerste Finalkarte enden. Nun tauchen schon Preise von 800 oder 1.000 Euro für ein Achtelfinale auf. Wir prüfen jedenfalls auch juristische Schritte, um hier Einhalt zu gebieten, denn fraglos wird gegen unsere Verkaufsrichtlinien verstoßen und auch gegen den Markenschutz. Diejenigen, die jetzt Karten anbieten, besitzen überhaupt nicht das Recht, die ihnen zugeteilten Karten auf jemanden anders zu übertragen."
Ist aber nicht eBay für Fans, die bisher keine Karte bekommen haben, der einzige Ausweg?
Horst R. Schmidt: "Eben nicht. Denn es kommen immer wieder Karten auf den Markt, besonders dann, wenn am 9. Dezember 2005 die Auslosung stattgefunden hat und auch die teilnehmenden Nationalverbände entscheiden, ob sie die reservierten Kontingente von acht Prozent der Stadion-Kapazität auch komplett nehmen. Falls nicht, und damit ist zu rechnen, kann unser Organisationskomitee diese Tickets wieder anbieten. Jetzt mit aberwitzigen Preisen einzusteigen, ist völlig verfehlt. Daher nochmals: WM-Karten sollten nur an der Quelle erworben werden, also über das vom OK eingerichtete Ticket-Zentrum."
Trotzdem wird es einen Schwarzmarkt geben...
Horst R. Schmidt: "Wir sind nicht blauäugig und wissen, dass sich der Schwarzmarkt nie total ausschließen lässt - beim Tennis in Wimbledon gibt es den schon über 100 Jahre. Aber wir wollen ihn so weit wie möglich eindämmen, um eben den Fans ein unliebsames Erwachen am Stadiontor zu ersparen, weil dort stichprobenartig Personalausweise verlangt werden können. Der Schwarzmarkt ist und bleibt mit erheblichen Risiken behaftet, die diesmal noch weit größer sind. Wir sehen es als unsere Pflicht an, darauf immer wieder hinzuweisen. Schließlich hat es schon 2004 Angebote für WM-Karten im Internet gegeben, die wirklich nur unseriös sind und als solche auch bezeichnet werden müssen."